TanzTage 2024
Mo. 04 Mär 24 20:00 Art Performance

SILK Fluegge (A)
Unter_Boden

GS (num. Sitzpl.): € 19/21/23

Ausgehend von Gertrud Bodenwiesers Stück "Dämon Maschine" (1924), steht das virulente Verhältnis Mensch-Technik im Mittelpunkt der jüngsten Produktion der Linzer Tanzwerkstatt. Uraufführung. Einführung um 19 Uhr im Foyer!

SILK Fluegge (c) Zoe Goldstein

Um 19 Uhr gibt es eine Einführung im Foyer des Großen Saals!

Noch schweben die Tänzer:innen elfengleich und glückselig über die Bühne. Doch schon stört ein drängender Beat ihren Traum von Freiheit. Die Bewegungen werden kantiger und das träumerische Idyll bekommt Risse. "Unter_Boden", eine Performance von Choreographin Silke Grabinger und ihrem Tanzkollektiv SILK Fluegge, beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld Mensch versus Technologie, und bewegt sich gleichzeitig in die Vergangenheit und in die Zukunft.

Inspirieren ließ sich Grabinger von "Dämon Maschine", einem der bedeutendsten Stücke der Ära des Ausdruckstanzes der 1920er- und 30er-Jahre. Das Werk der österreichisch-jüdischen Tanzikone Gertrud Bodenwieser aus dem Jahr 1924 schildert eindringlich, wie der Mensch durch seine technischen Schöpfungen vereinnahmt und verändert wird. Grabinger nimmt Bodenwiesers Impulse als Ausgangspunkt für ihre eigenen Betrachtungen, die aktueller nicht sein könnten. In einem pulsierend-rhythmischen Spannungsfeld von Mozart bis Cardi B mäandern die sechs Performer:innen zwischen den Chancen und Risiken von technologischen Errungenschaften wie Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.

Anfangs bewegen sich sehnsuchtsvolle Arme, Körper drehen sich sanft und Blicke finden sich. Doch eine pulsierende Energie zwingt die Einzigartigkeit in immer engere Bahnen, bis es nur mehr eines gibt: Die Maschine aus gleichgeschalteten Körpern. Nun dominieren gerade Linien, harte Schläge und gebrochene Bewegungen. Rasanz und Uniformität beherrschen die neue Welt, der Tanz zeigt sich gleichermaßen kraftvoll und zielgerichtet, aber auch kompromisslos und brutal. Utopie oder Dystopie? Grabingers Bilder drängen, hinterfragen und machen nachdenklich.

Die gebürtige Welserin Silke Grabinger ist Tänzerin, Choreografin und Künstlerin. Sie tanzte u.a. bei Dave St-Pierre, Margie Gillis, Daniel Ezralov und dem Cirque du Soleil. In ihren Arbeiten vereint sie urbanen zeitgenössischen Tanz mit performativer und bildender Kunst. Die preisgekrönten Arbeiten ihres in Linz beheimateten Künstlerkollektivs SILK Fluegge legen besonderes Augenmerk auf das kritische Hinterfragen von Gesellschaftsphänomenen sowie auf den Stellenwert des Publikums im künstlerischen Aktionsraum. Heidrun Hofstetter

Konzept/Idee/Choreografie: Silke Grabinger
Performance: Elias Choi-Buttinger, Gergely Dudás-Simó, 
Emil Theodor Felhofer, 
Silke Grabinger, Tomy Lee Kneringer, Kirin Alejandro España Orozco
Choreografische Beratung: Gergely Dudás-Simó
Companymanagement: Olga Swietlicka
Produktionsmanagement: Gergely Dudás-Simó, Manon Chauveau
Produktionsteam: Adelina-Maria Nita, Marie Scholze
Interpretation am Klavier von Lisa Maria Mayer, Claude Debussy, Max Reger, Wolfgang Amadeus Mozart: Paul Gulda
Musik von: Fabian Rucker, Jens Kuross, Cardi B, M|O|O|N
Dramaturgische Beratung: Ludwig Constantin Felhofer, Frans Poelstra
Lichtdesign: Jakob Wiesmayer
Kostüm: Bianca Fladerer
Tanzgeschichtliche Beratung: Andrea Amort
Video: Martina Sochor
Foto: Zoe Goldstein

Eine Produktion von SILK Fluegge. Unterstützt von Linz Kultur, 
Land Oberösterreich und dem BMKOES.


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